Samstag, 12. Oktober 2013

Seodaemun Prison History Hall

Den letzten Tag, an dem mein Bruder in Seoul war, verbrachten wir noch einmal beim Sightseeing. Es ging zur Seodaemun Prison History Hall, welche wirklich interessant aufgebaut ist und deswegen wirklich zu empfehlen.



Kurze Info dazu (Quelle: Reiseführer Südkorea vom Dumont-Verlag): Es handelt sich um einen Nachbau des Gefängnisses Seodaemun, welches während der Japanischen Besatzungszeit 1910 - 1945 als Folteranstalt für koreanische Widerstandskämpfer diente. Der Nachbau steht noch an der selben Stelle, wie das richtige Gefängnis und auch die Steine, welche verwendet wurden stammen noch aus besagter Zeit. Auf dem Gelände befinden sich 7 Gebäude in denen Folterkammern, Videointerviews mit Überlebenden, Zellen und mit Puppen nachgestellte Szenen zu sehen sind. Zudem gibt es viele Tafeln, welche meist auch auf englisch übersetzt wurden, auf denen Informationen zu den damaligen Begebenheiten beschrieben sind.



Jeden Sonntag um 13 Uhr finden auch englische Führungen statt, die wir jedoch verpasst hatten. Das war aber gar nicht schlimm, da alles gut beschildert ist und durch die Tafeln auch so alle Informationen für uns zugänglich waren. Fotografieren daraf man fast auf dem gesamten Gelände, abgesehen von einem Haus, welches einen Exekutionsraum zeigt. Nicht weniger eindrucksvoll sind jedoch die kleinen Zellen, die man teilweise sogar selbst betreten kann und die ein mulmiges Gefühl hervorrufen bei dem Gedanken Jahre darin verbingen zu müssen, ohne Toilette, Licht oder sonstige Annehmlichkeiten.


Wir waren etwas verwundert, als wir an der Wand eines Gebäudes ein riesiges Plakat mit Frau Merkel und Herrn Brandt entdeckten. Neugierig lasen wir, warum Deutschland auf solch einem großen Banner erwähnt wird und fanden heraus, dass Deutschland hier als gutes Vorbild dient. Japan hat sich für seine Besatzungszeit und die damit einhergehenden Straftaten weder entschuldigt, noch irgendwelche Zahlungen entrichtet zur Wiedergutmachung. Aus diesem Grund wird auf unser Deutschland verwiesen, da wir, trotz unserer schrecklichen Vergangenheit (über die die meisten Generationen mittlerweile auch alle Informationen nur noch aus Büchern haben!) Buße getan haben, so steht es zumindest auf dem Plakat. Korea scheint noch sehr verletzt durch die japansiche Besetzung zu sein und lässt so auch kein gutes Haar an den Japanern in der Ausstellung.
Das Plakat findet sich auch in einer kleineren Version noch einmal im Innenraum des Gebäudes.


1 Kommentar:

  1. Liebe Anna,
    auch wenn dein heutiges Thema nicht so schön ist, so ist es doch zumindest interessant,
    was Du alles darüber herausgefunden hast.

    Ganz viele liebe Grüße, Lill

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