Sonntag, 24. November 2013

erste Methodisten Kirche in Korea

Nach unserem Ausflug nach So-rim-sa bot unser Prof. an mit allen Interessierten noch weiterzuziehen und ihnen eine besondere Kirche zu zeigen. 8 Studentinnen und ich (jaja, ich kleiner Streber :D) waren interessiert daran und so ging es für uns zur ersten (methodisten) Kirche in Korea.


Diese ist gleich bei Cityhall und dem dort gelegenen Palast Deoksogung zu finden. Folgt einfach der Mauer links neben dem Palast-Eingang und ihr lauft direkt auf diese Kirche zu.

Warum gerade diese Kirche so etwas besonderes ist? Genau hier hat das Zeitalter der Modernisierung für Korea begonnen (Info von unserem Professor!).

Kurz nach unserer Ankunft bot uns ein netter Koreaner an uns ein bisschen was zu dieser Kirche zu erzählen. Wir gingen also rein und bekamen gesagt, dass die Frauen sich auf die rechte, die Männer sich auf die linke, Seite setzen sollen.


Es handelt sich also, wie auch oben schon geschrieben, um die erste Kirche in Korea. Diese Kirche ist eine methodistische Kirche. (Was genau Methodisten sind, schaut ihr besser mal im Lexikon nach, so wie ich es auch getan hab ;) )
Im Innenraum der Kirche befindet sich hinter dem Altar eine Orgel und unter dieser ist ein kleiner Raum im Keller, der mit ca. 3 erwachsenen Männern voll ist. Über diesen Raum wird (oder wurde) mittels Kurbeln Luft in die Orgel gepumpt, damit der schick gekleidete Orgelspieler sein Bestes geben konnte. Genau in diesem kleinen Raum wurden die Papiere für die Demokratisierung Koreas erarbeitet, was auch die Wichtigkeit dieser Kirche in der koreanischen Geschichte erklärt.
Anfangs war die Kirche noch geteilt durch einen blickdichten Vorhang, der Männer von Frauen trennte. Deswgen auch die Sitzaufteilung unserer Gruppe. Männer saßen links, Frauen rechts (mit Blick auf den Altar). Mit der Modernisierung Koreas, wurde die strikte Geschlechtertrennung und auch die Kluft zwischen Arm und Reich aufgehoben und jeder Mensch galt (und gilt) als gleich.


Durch diese Kirche wurde zudem eine Boys-School ins Leben gerufen, welche heute in ein Museum umgewandelt wurde. Zudem ist sie auch Gründer der ersten Schule für Mädchen (ob Middle- oder Highschool weiß ich leider nicht mehr genau). Das Museum, das Appenzeller gewidmet ist, hat sich unsere kleine Freiwilligengruppe auch nicht entgehen gelassen und das obwohl unser Prof. schon weg war.

Darüber werde ich jetzt allerdings nicht mehr viel erzählen, sondern nur noch ein paar Bilder zeigen :)




Natürlich auch wieder interaktiv. Ohne Techniks gehts einfach nicht ;)




So-rim-sa



Bei So-rim-sa handelt es sich um einen buddhistischen Tempel, den ich mit meiner Klasse von "Religion and Culture in modern Korea" am letzten Samstag besucht habe. Besonders toll daran fand ich, dass unser Prof. ein Treffen mit einer MönchIN, dort leben insgesamt 6 weibliche Mönche, organisiert hat. Sie war super lieb und hat uns alles zum Tempel und zum Buddhismus erklärt und jegliche weitere Fragen die uns auf der Seele lagen beantwortet.


Ihren Namen werde ich natürlich nicht preisgeben und auch ein Bild auf der sie klar erkennbar ist, werde ich nicht veröffentlichen. Was ich aber verraten kann ist, dass sie 46 Jahre alt ist, mit 20 Jahren Buddhistin wurde und schon mit 22 Jahren in den Tempel wechselte. Alle Mönchinnen in diesem Tempel scheren sich die Haare um sich von allem weltlichen Begehren loszusagen (Haare und vor allem lange Haare stehen in Verbindung mit Schönheit).


Sie zeigte uns auch wie buddhistische Mönche beten, meditieren und Buddha danken (der KEIN Gott ist, sondern nur der Geber der Weisheit, welche durch jede Person selbst erreicht werden muss). Dazu zeigte sie uns verschiedene Gegenstände, die von den Tempel-Bewohnerinnen genutzt werden und erklärte uns wofür die verschiedenen Wandgestaltungen etc. im Main-Temple stehen. Außerdem hat sie sich extra für uns ihre Meditations-Kleidung angezogen, damit wir das Ganze ganz stilecht sehen können.

Vor den Buddha-Statuen stehen Geschenke und Spenden, wie Mandarinen, Kuchen oder Wasser. Diese Statuen sind nur symbolisch zu betrachten für die Weisheit, die Buddha den Menschen brachte, und sollen nicht dazu dienen ihn als Gott anzubeten.

In diesem Tempel ist der mediation buddhism zu finden, was bedeutet, dass sich Anhänger dieser Form des Buddhismus auf die Erreichung der vollkommenen Weisheit durch Meditation konzentrieren und weniger auf das Studieren der buddhistischen Schirften, wie es im doctrinal buddhism üblich ist. Sie erzählte uns, dass der Großteil ihres Tages aus meditieren besteht, insgesamt 8 Stunden pro Tag verbringt sie in Meditation.


In einem weiteren Teil des Tempels, der in Stein gehauen ist (und im Jahr 2000 renoviert wurde) gab es für uns noch selbstgemachte Ricecakes, Äpfel und grünen Tee. Dort saßen wir in gemütlicher Runde und konnten Fragen stellen. Dort erfuhren wir unter anderem, dass die Mönchinnen ausschließlich von Spenden leben und keinerlei Einkommen haben. "All that comes, goes", so beschrieb sie uns ihren Umgang mit Geld. Nichts wird behalten, sondern sofort ausgegeben.



Mittwoch, 13. November 2013

Seoul Lantern Festival 2013

Gestern Abend hab ich mich zusammen mit zwei Freundinnen nochmal raus in die Kälte gewagt....ja, auch in Seoul ist es kalt. Unser weg führte uns zum Cheonggyecheon-Fluss, von dem ich euch ja schonmal erzählt hatte. Das ist der kleine Fluss inmitten von Seoul, der künstlich angelegt und mit Wasser aus dem Hangang gespeist wird. Genau auf diesem kleinen Fluss findet seit ein paar Tagen das Seoul Lantern Festival 2013 statt, welches noch bis zum 17.11.2013 zu sehen ist.

Wie sich das bei einem Laternenfestival gehört, ist natürlich alles beleuchtet, jedoch nicht mit einfachen Laternen, sondern mit vielen bunten, einfallsreichen Figuren, die den Fluss schmücken. Neben Korea und seiner Geschichte werden auch Laternen von anderen Ländern gezeigt, unter anderem zu sehen sind China und die Philippinen.

Wir sind von der falschen Seite rein, haben somit das wundervolle, regenbogenfarbige Schild (s.o.) erst am Ende unserer Tour gesehen. Das hat aber der guten Stimmung über die schönen Laternen keinen Abbruch getan.



Das Festival scheint an allen Tagen sehr gut besucht zu sein. Eine Freundin hat mir erzählt, dass am Samstag sogar so viel los war, dass man in der Masse nicht mal dazu kam Fotos von den Laternen zu machen. Wir hatten mit unserer Entscheidung Mittwochs zu gehen somit wirklich Glück, denn es waren zwar einige Leute da, aber nicht so viele, dass man in der Masse untergegangen wäre.
Natürlich wollten alle Fotos vom beleuchteten Flüsschen machen und oft rannte mir jemand ins Bild, während ich gerade fotografierte, aber damit muss man sich in Seoul eh schnell abfinden.


 Die Laternen waren ganz unterschiedlich, wie man auf den Bildern auch gut erkennen kann. Bei dem eigentlichen Anfang des Festivals sind die Laternen dem Motto "koreanische Geschichte" zugeordnet und durchlaufen mit ihren Motiven die einzelnen Dynastien und kulturtypische Darstellungen, wie die Schule des Konfuzianismus, welcher noch heute den Habitus der Koreaner prägt. Erst danach reihen sich die Laternen der anderen Länder ein. Zu jedem Motiv gibt es eine Tafel, auf der die jeweilige Laterne beschrieben ist. So lernt man auch noch einiges über die Geschichte Südkoreas dazu.

Alles in allem ist das Festival wirklich empfehlenswert und sogar sehr romantisch, was sich an den vielen Pärchen beweisen lässt, die hier den Großteil der Besucher ausmachten ;) 



Montag, 11. November 2013

행복 빼빼로 데이

Heute ist der 11.11. und somit startet heute um 11:11 Uhr die Karnevalssession. Mich als Karnevals-Jeck macht es ein wenig traurig dieses Mal nicht mitfeiern zu können und im Kostüm durch die Gegend zu hüpfen.

Doch natürlich wird am 11.11. nicht nur in einigen Regionen Deutschlands etwas gefeiert. Auch Frankreich hat heute Feiertag und zwar zum Gedenken an den zweiten Weltkrieg. Aber, und vor allem deswegen schreibe ich gerade, hat auch Korea heute etwas zu feiern, es ist nämlich:
빼빼로 데이 (Pepero Day)

Dabei handelt es sich um den koreanischen Valentinstag. Heute verschenken also in ganz Korea Männer ihrer Angebeteten Peperos, in Deutschland eher bekannt unter dem Namen "Mikado". Es handelt sich um Gebäckstangen, die mit Schokolade überzogen sind. Es gibt sie hier in allen möglichen Geschmacksrichtungen und sie sind sehr beliebt. 

Da unsere Lehrerinnen uns immer versuchen auch möglichst viel von der koreanischen Kultur (ja, ich weiß, man sollte nicht alles über einen Kamm scheren) beizubringen, hat unsere 선생님 uns heute ein kleines Geschenk mitgebracht, bei dem sie sich wirklich große Mühe gegeben hat. Wir haben uns natürlich alle sehr darüber gefreut und auch euch möchte ich zeigen was es gab.


Somit sage ich HELAU und wünsche euch zudem noch einen 행복 빼빼로 데이 (schönen Peperoday)

Freitag, 8. November 2013

Kitchenette iHouse 2

Heute möchte ich allen Interessierten einfach mal zeigen, wie die Kitchenettes in den einzelnen Stockwerken unseres Wohnheims aussehen. Es gibt, wie ich sicherlich schon einmal erwähnte, keine richtige Küche in den Wohnheimen, sondern lediglich eine Gemeinschaftsküche unter dem Graduate Dormitory....die zeige ich euch jedoch ein anderes Mal.

Die Kitchenette im International House 2 (D) ist sehr sehr klein. Mit zwei Personen ist der gesamte Raum voll und zum kochen eignet sich dieses kleine Räumchen auf keinen Fall. Die Ausstattung besteht aus einer Mikrowelle, einer Spüle und einem Wasserspender, der sowohl warmes, als auch kaltes Wasser zur Verfügung stellt.
Vorteil an dem Wasserspender, ihr könnt eure Flasche immer wieder kostenfrei auffüllen, weshalb hier auch die meisten Studenten fast ausschließlich stilles Wasser trinken....ich übrigens auch ;)


Ein kleiner Tipp nebenbei
Es gibt hier kein Geschirr. Geht also am besten in den ersten Tagen gleich zu Daiso (zu finden in der EWHA Station) und kauft euch Teller, Tasse, Schüssel, Besteck etc. für kleines Geld. Dort gibt es auch extra Mikrowellengeschirr.  Zudem könnt ihr euch mit Schwämmen, Handtüchern und und und eindecken.

Montag, 4. November 2013

Course "Religion and Culture in modern Korea" - Review #1

Auch in meinem zweiten Kurs hab ich die Mid-Terms heute gut hinter mich gebracht und somit steht auch hier eine kurze Zusammenfassung der letzten Wochen an.

Dieser Kurs behandelt, wie der Titel schon sagt, die Religionen Koreas und damit verbunden auch einen großen Teil der Kultur.
Für diesen Kurs benötige ich kein Buch, da der Professor alles Nötige auf seiner Homepage bereitstellt, d.h. Folien und zu lesende Texte sind dort zu finden. Für jede Stunde sollte etwas gelesen werden, aber das kenne ich ja von Koblenz noch ;)
Der Kurs findet eher unregelmäßig statt, eigentlich jeden Montag und Mittwoch. Am Anfang wurden wir in Gruppen eingeteilt. Mit dieser Gruppe muss ich zwei Group Visits machen, d.h. wir suchen uns in der Gruppe zwei religiöse Orte in Seoul aus, die wir gemeinsam besuchen und über die wir zu gegebener Zeit eine gemeinsame Präsentation erarbeiten. Mein erster Field Trip ging zum Inwangsan (Mystical Mountain), über den ich ja hier schon berichtet habe. Über genau diesen Besuch durfte ich mit meiner Gruppe heute eine Präsentation halten, die mein Mid-Term darstellt (gemeinsam benotet versteht sich). Der zweite Field Trip wird dann, wenn alles so stimmt, in die Note des Final Exams mit einfließen.
Zudem unternehmen wir in diesem Kurs noch zwei zusätzliche Field Trips mit dem gesamten Kurs, geleitet durch unseren Professor. Einer von diesen Ausflügen geht immer zu einem Buddhistischen Tempel, in dem unser Prof einen Monk (Mönch) kennt.
Da diese Ausflüge zum einen Zeit in Anspruch nehmen und zum anderen oft am Wochenende stattfinden, lässt der Prof im Gegenzug einige Veranstaltungstermine unter der Woche zum Ausgleich ausfallen, deshalb findet der Kurs nicht ganz regelmäßig statt.